„Liebes Finanzamt,
ich finde es als alleinerziehende Mutter wirklich sehr interessant, dass sich die Beamten anscheinend bei säumigen Rundfunkgebührenzahlern (vormals GEZ)
stark einsetzen um die offenen Forderungen einzutreiben:
https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2015/finanzamt-droht-beatrix-von-storch-mit-haft/
Sogar mit Haft soll da gedroht worden sein.
Wenn man sich die Situation der alleinerziehenden Mütter hingehen anschaut, die keinen oder viel zu wenig Unterhalt für ihre Kinder bekommen,muss man sich fragen, warum der Staat in diesen Fällen nichts unternimmt.
In einer Broschüre des Bundesministeriums für „Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ findet man folgende erschreckende Statistik:
Es zahlen hier zB 30% aller Unterhaltsverpflichteten gar keinen Unterhalt.Im Osten sind es sogar ganze 37%.
In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Alleinerziehende mit insgesamt 2,2 Millionen minderjährigen Kindern (Quellen (Auszug): Statistisches Bundesamt (2010): Alleinerziehende in Deutschland. Ergebnisse des Mikrozensus 2009. Wiesbaden)
41% aller Einelternfamilien beziehen Leistungen nach dem SGB II, das sind 641.000 Alleinerziehendenhaushalte mit insgesamt etwa einer Million Kindern.
In jedem Armutsbericht taucht die Gruppe der Alleinerziehenden im vorderen Feld auf.
Und um nun auf die Ausgangssituation zurück zu kommen….
Warum treibt das Finanzamt einer Institution, die alleine 2014 1,2 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftete, Gebühren ein, lässt aber armutsgefährdete Familien im Regen stehen? Da dieser Umstand sicher nicht nur mir aufgefallen ist, sondern auch den verantwortlichen Behörden, wird es einfach beabsichtig sein.
Die Mütter in diesem Land haben eben nicht die gleiche Lobby wie die hochrangigen Intendanten der öffentlich-rechtlichen Anstalten.
Die säumigen Unterhaltszahler belasten die Staatskassen immens durch ergänzende Leistungen nach SBG II, Unterhaltsvorschuss und andere Hilfen.
Das geht uns alle an.“